Unter den Augen der Öffentlichkeit deportierten die Berliner Behörden unter Ägide der Gestapo zwischen Oktober 1941 und Ende 1942 über das Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 20000 Jüdinnen und Juden und antisemitisch verfolgte Menschen. In seinem Vortrag geht Philipp Dinkelaker am Beispiel des Gestapo-Sammellagers Levetzowstraße auf Alltag und Öffentlichkeit der Shoah in Berlin ein. Der Vortrag fragt nach den Handlungsspielräumen von Tätern, Opfern und Bystanders und geht auch auf die Nachgeschichte des Ortes ein. Mitten in der Stadt gelegen blieb dieser Tatort nicht unbemerkt, doch es dauerte Jahrzehnte, bis die postnationalsozialistische Öffentlichkeit davon Notiz nahm.

Philipp Dinkelaker ist promovierter Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Viadrina. Er forscht zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und zum Kalten Krieg.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome von 1938 statt.

19. Oktober – 20:00 Uhr – loge. – Kinzigstr. 9, 10247 Berlin (Friedrichshain)