Im letzten Jahr haben wir uns als Gruppe intensiv mit dem Thema Antisemitismus in der linken Szene beschäftigt. Was bei der Beschäftigung mit dem Thema besonders auffällt ist die Tatsache, dass Antisemitismus schon lange zu den Kontinuitätslinien linker Theorie und Praxis gehört. Vom anarchistischen Denker Michail Bakunin, für den Jüdinnen*Juden ein „Blutegelvolk, [das] einen einzigen fressenden Parasiten bildet“ sind bis hin zur RAF, die Morde an Jüdinnen*Juden als „antifaschistische Tat“ preist, ist es ein kurzer Weg. Von Georgi Dimitroff 1933 und seinem falschen Verständnis des deutschen Nationalsozialismus, über linke Terrorist*innen, die 1969 eine Gedenkveranstaltung von Shoah-Überlebenden mit einer Bombe angreifen bis zu linken Gruppen die auch 2017 behaupten, in Israel die neuen Nazis entdeckt zu haben: Antisemitismus in der radikalen Linken ist vieles, aber nicht neu. In unserem Vortrag wollen wir einige Ergebnisse unserer Auseinandersetzung mit linkem Antisemitismus vorstellen und linke Held*innenmythen hinterfragen. Ziel ist es klar zu machen, dass linke Antisemit*innen immer wieder bewiesen haben, wie gefährlich sie sind und es in der Konsequenz nicht reicht, im politischen Selbstverständnis unter „ferner liefen“ irgendwie gegen Antisemitismus zu sein, sondern es einer echten Auseinandersetzung bedarf.

Während der Veranstaltung rauchfrei, danach darf geraucht werden. Der Tresen ist auch per Fahrstuhl zu erreichen.

Regulärer Tresen immer am 2. Donnerstag in den ungeraden Monaten im Projektraum der H48.

Donnerstag 27.07.2017 | 19:00 Uhr | Projektraum, Hermannstr. 48 (U Boddinstr. | bei „Projektraum“ klingeln, 2. Hinterhof, 1. OG)